Die Depression ist eine der häufigsten psychischen Störungen und führt zu großem Leid in nahezu allen Lebensbereiche der Betroffenen. Die Beschwerden beziehungsweise Symptome sind so vielfältig, dass durch eine Depression immer der ganze Mensch betroffen ist: sein Gefühlsleben, seine Sicht auf die Dinge, seine Leistungsfähigkeit, sein körperliches Wohlbefinden und nicht zuletzt sein Verhalten. Typische Symptome einer Depression sind anhaltende Traurigkeit, Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, negative Bewertungen, Müdigkeit und Erschöpfung. Manche Betroffene leiden darüber hinaus unter Schlafstörungen, Gedankenkreisen, Konzentrationsschwierigkeiten und Veränderungen des Appetits. Sehr schwere Depressionen können bis hin zu Selbstmordgedanken oder auch Selbstmordversuchen gehen.
Die Phase hält mindestens zwei Wochen lang an. Häufig dauert eine solche Phase jedoch auch deutlich länger. Die Alltagsbewältigung (zur Arbeit gehen, Haushalt machen etc.) fällt zunehmend schwerer. Häufig ziehen Betroffene sich zurück, gehen nicht mehr ans Telefon und wünschen keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen. Die Gefühle von Betroffenen sind vor allem durch einen Mangel an positiven Empfindungen und ein Vorherrschen negativer Empfindungen gekennzeichnet. So kommen Freude, Interesse oder Zufriedenheit kaum noch bis gar nicht mehr vor während andererseits Verzweiflung, Traurigkeit, Angst, Niedergeschlagenheit, Scham, Minderwertigkeitsgefühle, Hilflosigkeit oder Hoffnungslosigkeitsgefühle das Leben bestimmen. Manchmal fühlen Betroffene auch gar nichts mehr oder nur noch eine quälende Leere.
Auf der gedanklichen Ebene leiden Menschen mit einer Depression – häufig ohne konkreten Grund – an einer sehr negativen Sicht auf das Leben, die Zukunft, die Welt und sich selbst. Zukunftsängste, Selbstvorwürfe oder Erinnerungen an eigene Misserfolge sind nur einige Beispiele dafür. Die negativen Gedanken sind auch deswegen so quälend, weil sie sich häufig nicht stoppen lassen, sich ständig im Kreis drehen und sich immer wieder unkontrollierbar aufdrängen.
Die Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt durch einen ausgeprägten Mangel an Energie und Antrieb. Man ist bereits nach kleinen Anstrengungen müde und erschöpft oder kann sich nur noch schwer zu etwas aufraffen. Auch die Konzentration und das Gedächtnis sind häufig betroffen: Lesen oder Fernsehen fallen zum Beispiel schwer, alltägliche Aufgaben werden oft zu unüberwindlichen Hürden.
Auch wenn die Depression zu den psychischen Krankheiten zählt, wirkt sie sich fast immer auch auf den Körper eines Menschen aus: Es kommt z.B. zu Schmerzen (Kopf-, Rücken-, Bauchschmerzen, u.a.), Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Verdauungsproblemen oder einem Verlust an sexuellem Interesse.
Diese Aufzählung zeigt, wie viele unterschiedliche Symptome eine Depression ausmachen können. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass normalerweise nicht bei jedem Betroffenen alle genannten Symptome auftauchen. Die Erkrankung kann sich also mit vielen verschiedenen Gesichtern zeigen. Andererseits kennt jeder Mensch die eine oder andere dieser Beschwerden, weil sie völlig natürliche Reaktionen auf schwierige Situationen oder Erlebnisse sein können. Wenn jedoch die Dauer und die Intensität ein bestimmtes Ausmaß übersteigen, spricht man von einer Depression.
Etwa jeder zehnte Mann und jede vierte Frau erkrankt in Lauf des Lebens an einer Depression. Die Behandlungsmöglichkeiten durch Psychotherapie und medikamentöse Unterstützung sind jedoch sehr gut, sodass viele Betroffenen, die sich Hilfe suchen, vollständig geheilt werden können.